Um Haaresbreite

Um Haaresbreite; nicht um Haaresbreite

 

Die Fügung wird zum einen im Sinne von »äußerst knapp« verwendet: Die Bergsteiger sind um Haaresbreite dem Lawinentod entronnen. - In diesem Sinne wird der Ausdruck auch in Bernhard Grzimeks Buch »Serengeti darf nicht sterben« verwendet: »(...) unser französischer Taxichauffeur (...) weicht dabei um Haaresbreite einem hoch bepackten Esel aus«. - Außerdem wird die Fügung in der Bedeutung »beinahe« gebraucht, wie etwa in dem folgenden Beispiel aus Horst Bastians Roman »Die Brut der schönen Seele«: »Beide benahmen sich wie Schuljungen, die um Haaresbreite vom Lehrer beim Abschreiben erwischt worden wären« (S. 63). in Otto Eidenschinks »Richtiges Bergsteigen in Fels und Eis« heißt es: »Ich erinnere hier nur an manche Ost- oder Westalpenwand, in der sich so manches Mal um Haaresbreite eine Tragödie abgespielt hätte« (S. 102). - In der Verneinung hat die Fügung die Bedeutung »kein bisschen, nicht im Geringsten«: Er ist von seinen Forderungen nicht um Haaresbreite abgewichen.

 

Literatur:

 

Eidenschink, Otto: Richtiges Bergsteigen in Fels und Eis. 1. Die Technik im Fels. 2. Die Technik im Eis. München: F. Bruckmann Verlag, 1964. - EA 1951.